Was ist eine Bereitschaft?Was ist eine Bereitschaft?

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Was ist eine Bereitschaft?

Immer wieder werden wir gefragt, wie oft wir denn im Krankenwagen fahren. Diese Frage ist nur natürlich, da für die Bevölkerung Rotkreuzler in Einsatzkleidung im Rettungsdienst sehr präsent sind. Mit dem Katastrophenschutz machen glücklicherweise nur wenige im Einsatzfall Bekanntschaft. Darüber hinaus gibt es viele Schnittstellen zwischen dem Sanitätsdienst auf Veranstaltungen und dem Rettungsdienst. Dennoch lautet in den meisten Fällen die Antwort "gar nicht". Und das ist nicht schlimm, denn das Rote Kreuz hat so viel mehr zu bieten als nur Krankenwagen fahren. Aus diesem Grund möchten wir Euch mit der folgenden Abgrenzung erklären, was die Bereitschaften sind und was wir tun.

Definition

"Die Bereitschaft ist eine auf Ortsebene tätige Gliederung, in der Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr gemeinsam ehrenamtlich tätig werden. Sie besteht aus mindestens zehn Mitgliedern."

Diese Definition ist sehr allgemein gehalten, enthält aber einen wichtigen Aspekt: Wir sind ehrenamtlich, das heißt unentgeltlich tätig, während z.B. der Rettungsdienst in der Regel hauptamtlich organisiert ist. 

Zu den Aufgaben und was wir wirklich tun, siehe weiter unten.

Im medizinischen Bereich gibt es bereichsübergreifend eine klare Abstufung nach Qualifikation. Folgend möchten wir Euch die wichtigsten Unterschiede darlegen:

  • Sanitäter / Sanitätshelfer

    Sanitäter durchlaufen eine Ausbildung, die sich in der Regel über vier Wochenende erstreckt. Sie können anschließend Notfälle richtig einschätzen und qualifiziert Erste Hilfe leisten, bis weitere Unterstützung eintrifft, sowie kleinere Verletzungen eigenständig behandeln. 

    Sanitäter sind z.B. auf Sanitätsdiensten bei Veranstaltungen aktiv und entlasten so den Rettungsdienst, indem sie kleinere Verletzungen versorgen, unnötige Notrufe vermeiden und im Ernstfall die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen überbrücken. Sie bilden somit ein entscheidendes Glied in der Rettungskette.

    Im BRK arbeiten Sanitäter ehrenamtlich. Neben Sanitätsdiensten gibt es u.a. die Möglichkeit in einer Schnelleinsatzgruppe aktiv zu sein, ähnlich einer Freiwilligen Feuerwehr.

  • Rettungssanitäter

    Ein Rettungssanitäter ist qualifiziert, um als Transportführer die Verantwortung auf einem Krankentransportwagen (KTW) zu übernehmen. Krankentransportwagen werden verwendet, um geplante Transporte von erkrankten oder verletzten Personen durchzuführen. Hierunter fallen z.B. Dialysefahrten, Verlegungsfahrten zwischen Krankenhäusern o.ä. Außerdem unterstützet er den Rettungsassistenten bzw. Notfallsanitäter bei Einsatzfahrten mit dem Rettungstransportwagen (RTW).

    Die Ausbildung zum Rettungssanitäter umfasst 13 Wochen Praxisausbildung in Vollzeit und mehrere Wochen Praktikum sowohl in der Klinik, als auch auf einer Rettungswache. Es handelt sich also keineswegs um eine Berufsausbildung.

    Rettungssanitäter sind häufig als hauptamtliches Personal im Rettungsdienst anzutreffen. Es gibt jedoch auch viele die sich ehrenamtlich bei uns in einer Bereitschaft engagieren (manche davon arbeiten auch gar nicht im Rettungsdienst). 

    Bei Großveranstaltungen gehören Rettungssanitäter regelmäßig zu den behördlichen Auflagen für den Sanitätsdienst, weshalb wir immer einen gewissen Bedarf an Personal mit dieser Qualifikation haben.

  • Rettungsassistent

    Rettungsassistenten wurden bis zum 01.01.2014 ausgebildet. Dieses Berufsbild wird seitdem nach und nach vom so genannten Notfallsanitäter abgelöst (s.u.).

    Der Rettungsassistent ist eine hochqualifizierte nichtärztliche Person und die verantwortliche Einsatzkraft auf einem Rettungstransportwagen (RTW). Dieser wird in der Regel für ungeplante Notfalleinsätze eingesetzt und ist meist das erste Einsatzfahrzeug vor Ort.

    Die Ausbildung zum Rettungsassistenten dauert mindestens 2 Jahre. Es handelt sich somit um eine vollwertige Berufsausbildung und ein eigenes Berufsbild. Es ist also naheliegend, dass sie auch hauptamtlich im Rettungsdienst angestellt sind. Da die Ausbildung zum Rettungsassistenten nicht ehrenamtlich angeboten wird, findet man sie vergleichsweise selten in den Reihen der Bereitschaften. Dennoch gibt es einige unter ihnen, die auch ihn ihrer Freizeit für das Rote Kreuz aktiv sind.

  • Notfallsanitäter

    Der Notfallsanitäter löst den Rettungsassistenten seit 01.01.2014 sukzessive als Berufsbild ab. Die Aufgaben und Kompetenzen sind eng an ihm orientiert, wenngleich der Notfallsanitäter in einigen Bereichen hinzugewonnen hat. 

    Die Berufsausbildung dauert ca. 3 Jahre. Für bereits ausgebildete Rettungsassistenten gibt es die Möglichkeit sich je nach Berufserfahrung über eigens geschaffene Ergänzungslehrgänge zum Notfallsanitäter weiterzubilden.

Aufgaben der Bereitschaften

Zu unseren Aufgaben gehören u.a.:

  • Aus- und Fortbildung der Angehörigen der Bereitschaft
  • Sanitätsdienst
  • Betreuungsdienst
  • Mitwirkung im örtlichen Katastrophenschutz
  • Mitwirkung im Blutspendewesen
  • Unterstützung des Rettungsdienstes
  • Verbreitungsarbeit
  • Mitarbeit in den Fachdiensten der Bereitschaften
    • Sanitätsdienst
    • Betreuungsdienst
    • Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV)
    • Information und Kommunikation
    • Technik und Sicherheit